







































Unser Kennenlernen
Als ich dich damals das erste Mal gesehen habe, war ich 15 und du 6 Monate alt. Du warst zwischen all deinen Geschwistern unscheinbar. Ich werde niemals vergessen, als du völlig unvermittelt auf mich zukamst, um mir einen Kuss auf die Nase zugeben. Da habe ich dich das erste Mal bemerkt und mit dieser Geste bist du mir im Gedächtnis geblieben. Später wurde mir klar, dass das der Moment war, wo du mich ausgesucht hast. Wie es das Schicksal so wollte, bekam ich ein paar Wochen später von unserer Züchterin des Vertrauens eine Mail. Sie hatte bemerkt, wie gut wir uns verstanden haben und hatte daher kurzerhand doch entschieden, dich an mich abzugeben und fragte, ob ich dich adoptieren möchte.

Das war der Moment, wo du Teil meines Lebens wurdest. Du warst zu diesem Zeitpunkt mein zweiter Hund und ich merkte schnell, dass du anders warst.
Du hast mich durch meine Jugend begleitet, warst stets an meiner Seite. Du hast gemerkt, wenn es mir schlecht ging und hast dich zu mir gekuschelt. Du warst in diesen Dingen einzigartig.

Du warst etwas ganz besonderes.
Ich habe seither und nie wieder, so eine mitfühlende Art bei einem Hund bemerkt, wie bei dir. Du hast noch eher mitbekommen, dass es mir
schlecht geht, bevor ich es selbst erkannte. Komisch für dich wurde es, als ich von zu Hause ausgezogen bin. Ich konnte dich in meine eigene Wohnung nicht mitnehmen, weil du durch meinen Schichtdienst zu viel allein gewesen wärst. Du hast mir das sehr übel genommen und hast das nicht verstanden, dass ich auf einmal nicht mehr da war. Du konntest in so, eine Situation nachtragend, sein. Du hast mir deutlich gezeigt, dass du enttäuschst von mir warst.

Du warst in dieser Zeit mein Halt
Kurze Zeit später habe ich dann meinen heutigen Ehemann kennengelernt. Kurz nachdem wir zusammengekommen sind, war meine erste Frage, ob ich dich zu uns holen könnte. Mein Mann war sofort einverstanden. Das war genau die richtige Entscheidung, denn du warst Teil meines Lebens und hast mir Gott sei Dank rasch verziehen. Mit deinem einzigartige und liebevollen Charakter hast du natürlich auch gleich meinen Mann um den Finger gewickelt. Ohne dass es ihm richtig bewusst war, hast er dich in sein Herz geschlossen. Diese Fähigkeit hattest du bei vielen Menschen, die dich kennenlernen durften. Ich habe dann eine schwere Zeit durchgemacht. Das hast du gemerkt. Du warst noch anhänglicher als sonst, weil du bemerkt hast,
dass es mir psychisch miserabel ging. Ich saß auf dem Boden und hab nur geweint. Ich wollte nicht mehr leben und habe keinen Sinn mehr gesehen. Da kamst du an, hast meine Hand angestupst und mich mit deinen großen Augen angeschaut. Wir beide konnten ohne Worte kommunizieren. Ich habe verstanden, dass du mir in diesem Moment sagen wolltest „Lass mich nicht im Stich …“. Das war einer der eindrucksvollsten Momente in meinem Leben. Du warst in dieser Zeit mein Halt. Ich habe mich meiner Krankheit gestellt und du warst dabei eine große Stütze. Du warst bei unserer Hochzeit dabei und hattest dein wunderschönes goldenes Kleid an und warst an einem unserer
glücklichsten Momente dabei.

Du warst Teil unserer Familie
Leider bist du die letzten 4 Jahre schwer erkrankt. Schon schnell hat der Tierarzt uns nicht viele Hoffnungen gemacht. Aber sie kannten dich ja nicht. Du hattest ein Löwenherz und hast immer gekämpft. Bis es nicht mehr ging. Mein Mann und ich glauben, dass du zum Ende, nur noch für uns gekämpft hast. Dir ging es schon länger schlecht, aber du hast es dir nicht anmerken lassen. Du wusstest, wie schwer mir der Verlust fallen würde. Immerhin kanntest du mich 15 Jahre. Heute bin ich dankbar, dass du mit mir noch meinen 30 und deinen 15 Geburtstag gefeiert hast. Das du noch unseren Umzug in unser Haus erlebt hast. Ich bin dir für so vieles dankbar und niemals wird ein Hund deinen Platz in meinem Herzen ersetzen. Du warst nicht nur ein Tier, du warst Teil unserer Familie. Ein Kindersatz.